Neuerscheinung: Georg Schrott: „Ihr Schutzpatrone des Stiftlandes…“ Die fünf Waldsassener Seligen und ihre ungewöhnliche Geschichte

Ordensgeschichte 2017-12-03

Fünf Mönche, die im 12. bis 14. Jahrhundert in Waldsassen lebten, wurden seit der Barockzeit als Selige verehrt: der legendäre Gründer Gerwig von Volmarstein, der erste Prior Wigand, die beiden Äbte Hermann und Johannes III. sowie Landgraf Friedrich von Leuchtenberg, zuerst Mönch in Waldsassen, dann Abt von Langheim und Ebrach und Bischof von Eichstätt.

Diese Verehrung kann nicht aus einer mittelalterlichen Praxis der zwischen 1571 und 1661 aufgehobenen Abtei abgeleitet werden, sondern geht auf recht willkürliche Einträge in Chrysostomus Henriquez’ „MENOLOGIVM CISTERTIENSE“ (Antwerpen 1630) zurück. Für die Selbstdarstellung und das Selbstverständnis der vormodernen Abtei Waldsassen waren die Seligen von großer Bedeutung, die Mönche pflegten ihre Memoria nicht nur liturgisch, sondern auch mit den Mitteln der Kunst, der Literatur und performativer Medien.

Nach der Säkularisation 1803 wurde ihr Gedächtnis in der katholischen Laienfrömmigkeit und vor allem in der bürgerlichen Geschichtskultur mit stark veränderten Akzentuierungen weitergetragen.

Die vorliegende Untersuchung zeichnet die Geschichte der fünf Seligen von den mittelalterlichen Anfängen bis in die Gegenwart nach.

Georg Schrott: „Ihr Schutzpatrone des Stiftlandes…“ Die fünf Waldsassener Seligen und ihre ungewöhnliche Geschichte (Schriften des Gerwig-Kreis Waldsassen e. V. im Oberpfälzer Waldverein), Kallmünz: Verlag Michael Laßleben 2017; ISBN: 978-3-7847-1239-0; 112 Seiten, 32 Abb.