Primizgedicht für P. Ambros Zitterhofer

Archiv des Schottenstifts 2014-08-29

„In dem Glanz der gold’nen Morgenröthe Schwebte jüngst im leisen, schnellen Flug Ein Seraph vom hohen Himmel nieder, Der drei schöne, schmucke Kränze trug.“

So beginnt ein Gedicht zur Primiz von P. Ambros Zitterhofer (1824–1894) am 1. August 1847, welches sich in dessen Nachlass im Stiftsarchiv findet. 

Scr. 248

Das Gedicht, dessen Verfasser nicht genannt wird, ist ein typisches Beispiel für die Frömmigkeit des 19. Jahrhunderts.

„Und zum ersten Male seinem Gotte Opfernd, stand ein Priester am Altar; Freudig reichet nun der Himmelsbothe Dem das zarte Reis der Myrthe dar: »Nimm hin, Du hast den besten Theil erwählet Da Du dem Himmel selber Dich vermählet.«“

Zitterhofer war unter anderem von 1869 bis 1886 Pfarrer von Klein-Engersdorf (Bezirk Korneuburg). In dieser Zeit schrieb er eine auch heute noch verwendete, 437 Seiten starke Geschichte dieser Pfarre. Gegen Ende seines Lebens wurde er Pfarrer von St. Ulrich (Wien-Neubau); aufgrund seiner Verdienste in dieser Funktion ist die Zitterhofergasse im 7. Bezirk nach ihm benannt.

 

Die ursprünglich etwas kürzere Fassung dieses Artikels erschien am 31. Mai 2013 auf der Facebook-Seite des Archivs anlässlich der von Christoph Kardinal Schönborn vorgenommenen Priesterweihe von P. Augustinus Zeman in der Schottenkirche.