Statuten der Sebastianibruderschaft
Archiv des Schottenstifts 2014-09-19
Von anhaltendem Interesse für die Forschung sind die Bruderschaften, die an der Schottenkirche beheimatet waren. In den letzten Jahren hat es zu diesen zahlreiche Anfragen an das Archiv gegeben, im Jahr 2012 darüber hinaus auch eine Spezialführung in Museum, Kirche und Archiv für eine Seminargruppe von der Universität Wien.
Das Archiv bewahrt zu den einzelnen Bruderschaften einige Archivalien auf, wobei festgestellt werden muss, dass es sich dabei wohl nur um eine kleine Auswahl der ursprünglichen Bestände handelt. Die Bruderschaften waren eigenständige Rechtspersönlichkeiten, die auch ihre eigenen Archive führten. Erst nach ihrer Auflösung unter Kaiser Joseph II. im Jahr 1783 (bzw. der erzwungenen Zusammenführung zu einer großen Bruderschaft der Nächstenliebe) kamen einzelne Archivalien in den Besitz des Stiftsarchivs. Die Natur der Unterlagen ist von Bruderschaft zu Bruderschaft unterschiedlich.
Unter jenen Archivalien, die zuletzt einen Bearbeiter fanden, waren auch die 1616 neu erlassenen Statuten der Sebastianibruderschaft („Satz- und Ordnungen der uralten hochlöbl. Erz-Bruderschaft des H. Ritters und Martyrers Sebastiani“), hier in einer gedruckten Fassung vom Ende des 17. Jahrhunderts zu sehen. Die 1471 begründete Sebastianibruderschaft war die älteste der Bruderschaften bei den Schotten.
Die nach wie vor maßgebliche Literatur zu den Bruderschaften stammt vom Stiftsarchivar Albert Hübl: Albert Hübl: Die Bruderschaften an der Schottenkirche in Wien, in: Berichte und Mitteilungen des Alterthums-Vereines zu Wien 50 (1918) 1–21.
Die ursprünglich kürzere Fassung dieses Artikels erschien am 25. Juni 2013 auf der Facebook-Seite des Archivs.