Relaunch von Manuscripta.at
Archiv des Schottenstifts 2014-10-14
Möchte man sich über Handschriften des Schottenstifts informieren, so ist das von der Abteilung Schrift- und Buchwesen des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betriebene Webportal „Manuscripta.at – Mittelalterliche Handschriften in Österreich“ die erste und wichtigste Anlaufstelle. Das Portal wurde 2009 eingerichtet und hat nun erfreulicherweise im Sommer 2014 einen Relaunch erfahren, mit dem neue Daten und Funktionalitäten eingearbeitet wurden.
Einer der großen Vorteile, den das Schottenstift gegenüber vielen anderen Institutionen hat, ist, dass mit dem Catalogus codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii B.M.V. ad Scotos Vindobonae servantur von Albert Hübl aus dem Jahr 1899 ein gedruckter Gesamtkatalog der Handschriften vorliegt. Wenngleich im Laufe der letzten mehr als 100 Jahre natürlich neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten, die heutigen Erfordernisse umfassender sind und es zudem Anfang des 20. Jahrhunderts eine Neusignierung der Handschriften gegeben hat, die heute die Verwendung von Doppelsignaturen notwendig macht, so wurde dieser Hübl-Katalog doch so gut gearbeitet, dass er weitestgehend als Basis für die Angaben auf Manuscripta.at dienen konnte.
Der Wert von Manuscripta.at liegt vor allem darin, dass hier ursprünglich separat erarbeitete Erkenntnisse zentral zusammengefasst werden. Zu jeder Handschrift gibt es einen eigenen Datensatz, der neben der aktuellen Beschreibung (teilweise inklusive Lagenbeschreibung) auch einen Verweis auf den Hübl-Katalog und, so vorhanden, auch auf andere Kataloge beinhaltet (in erster Linie den Katalog der datierten Handschriften in lateinischer Schrift in Österreich, dessen für das Schottenstift relevanter Band 5 von Franz Unterkircher stammt). Sofern es zu der jeweiligen Handschrift eigene Wasserzeichen-Untersuchungen gegeben hat, sind die entsprechenden Daten ebenfalls angegeben. Seit dem Relaunch neu ist außerdem eine Verknüpfung mit der Bibliographie zu österreichischen Handschriften, in der Literatur zu jeder Handschrift zu finden ist.
Insgesamt verbessert wurden nun übrigens auch die Suchfunktionen. Dass Design und Layout des Portals nur unwesentlich verändert wurden und man nicht dem Drang zu einer „moderneren“ Gestaltung auf Kosten der Benutzbarkeit erlegen ist, sondern den Wert der Einfachheit erkannt hat, ist aus persönlicher Sicht – obwohl dies für viele sicherlich ein Kritikpunkt ist – ebenfalls positiv hervorzuheben.
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