Erstnennung der Wiener Stephanskirche

Archiv des Schottenstifts 2020-03-30

Der Ursprungsbau des Wiener Stephansdoms entstand bereits Mitte des 12. Jahrhunderts, in Schriftquellen finden sich aber lange Zeit keine oder nur indirekte Hinweise auf dieses neue Kirchengebäude.1 Die älteste dezidierte Nennung der Kirche mit ihrem Stephanus-Patrozinium datiert vom 30. März 1220 und findet sich in einer Urkunde des Schottenstifts.

Urk 1220-03-30Urk 1220-03-30

Der österreichische Herzog Leopold VI. beurkundet darin eine Schenkung des Grafen Konrad von Hardegg von Weingärten und Äckern zu Pulkau an das Schottenkloster. Ausstellungsort der Urkunde ist dabei die Wiener Stephanskirche (Actum publice in ecclesia sancti Stephani Wienne).

Urk 1220-03-30 (Ausschnitt) Urk 1220-03-30 (Ausschnitt)

Zwar mag der Stephansdom also um einiges älter sein, namentlich ist er aber im heurigen Jahr 2020 genau seit 800 Jahren belegt!

Die Urkunde liegt derzeit im Museum im Schottenstift und kann nach Ende der Covid-19-Einschränkungen bis Ende Juni 2020 besichtigt werden. Der Zugang erfolgt über den Klosterladen (Freyung 6, 1010 Wien).

  1. Zuletzt zu diesem Thema: Ferdinand Opll, Die Wiener Stephanskirche vor ihrer Erstnennung, in: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 75 (2019) 153–179.